DER BEGINN

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"Hier die Legende - und alles ist wahr,
ich schwöre es, Ehrenwort."

Dirk Matten interessierte sich schon in den 60er Jahren für den Einsatz von Elektronik in der Neuen Musik und im Rock/Pop, so dass der Wunsch nahe lag, selbst in dieser Richtung aktiv zu werden und zu experimentieren. Mit seinem Freund Lutwin Hieronymi baute Dirk seltsame Klangerzeuger und Klangtransformationsgeräte und hatte alsbald Anschluss an die Bonner Experimental-Rock-Band ELEKTRON.

"Lutwin und ich haben uns weiße Ingenieurskittel angezogen, die ich noch von meiner Ausbildung hatte, haben unsere Gerätschaften, bestehend aus Oszillatoren, Rauschgenerator, Filter (alles Eigenbau), Echo- und Hallgerät auf einem Campingtisch aufgebaut und damit die Musik elektronifiziert. Leider gibt es davon keine Aufnahmen mehr."

Ein besonderes Erlebnis stellte sich ein, als er 1970 beim legendären Isle-of-Wight-Festival den ersten großen Auftritt von Emerson, Lake and Palmer erleben durfte. Ein Moog Studio-Synthesizer bei einer Rockgruppe auf der Bühne, das war neu und der Sound war mehr als beeindruckend. "Muss her", so Matten.

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vergrößern: Dirk Matten 1968

Dirk Matten (1969) interessiert sich für elektronische Experimente in der Musik.
 

 

vergrößern: Isle of Wight 1970 Isle of Wight Festival. Emerson, Lake and Palmers erster großer Auftritt und den Dirk haut's um. Es sollen so ca. 600.000 Leute da gewesen sein. Bei den Doors am Samstag um ca. 3:00 nachts ist Dirk Matten leider eingeschlafen und ärgert sich heute noch total drüber.

Foto: Dirk Matten
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Im Wintersemester 1970 schrieb sich Dirk Matten in Köln als Student für Betriebswirtschaft ein. Sein Berufsziel: A&R-Manager einer Plattenfirma. Und so lag es nah, "wirtschaftlich zu denken". Sein erstes als Paketausträger in den Ferien 1971 verdientes Geld, stolze DM 2.500, musste sinnvoll angelegt werden. Von einem kostenlosen Telefonanschluss im Bonner Paketpostamt rief Dirk bei EMS in London an, berichtete von weiteren Interessenten und erhielt schließlich einen kleinen Rabatt auf den EMS Synthi A. Ohne Tastatur, klar, das lehnte er aus ideologischen Gründen rigoros ab.
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vergrößern: EMS Synthi A
. Der EMS Synthi A,
natürlich ohne Tastatur!


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Eine Woche später, am 01.10.1971, kam das vorab bezahlte Gerät an - und Dirk erst gegen Morgen total geschafft wieder zu sich. Gerät, Technik und Systematik, bis dahin ein Geheimnis mit 7 Siegeln, kapiert. Kurz darauf meldete sich ein Herr bei ihm, der gerade mit dem Vertrieb und Direktverkauf der EMS-Produkte in Deutschland begonnen hatte. Über ihn sollte man nun EMS-Synthesizer beziehen, doch Dirk dachte nicht daran, Synthesizer zu verkaufen. Dieser überredete ihn dann letztendlich doch, Vorführungen von EMS-Synthesizern in seinem Bekanntenkreis, im Umfeld des Stockhausen Ensembles, des WDR in Köln und in Schulen zu machen und die damals noch unbekannte Technik mit den sich daraus ergebenen vielfältigen musikalischen Möglichkeiten zu erklären. Zwar nur gegen ein recht bescheidenes Honorar bzw. Erstattung der Kosten, aber ein zweiter EMS, diesmal ein AKS, zu Demozwecken wurde ihm kostenlos auf Leihbasis zur Verfügung gestellt. Und Dirk als angehender BWL-Student dachte zweckorientiert und willigte nach kurzer Bedenkzeit ein.

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